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Information


Kleine Bodenkunde

Der Boden stellt - zusammen mit Wasser und Luft - die wichtigste Grundlage aller Lebensprozesse in der Natur dar. Er ist die Produktionsgrundlage für unsere Arbeit.

Lössböden:


Wasserhaushalt:

gute nutzbare Feldkapazität, gute Wasserleitfähigkeit

Durchlüftung:

gut

Erwärmbarkeit:

leicht erwärmbar, nährstoffreich

Sorteneignung:

Grüner Veltliner, Weißburgunder, Chardonnay, Müller- Thurgau, Ruländer, alle Rotweinsorten


Schwarzerde aus Löß:


Wasserhaushalt:

sehr hohe nutzbare Feldkapazität, gute Wasserleitfähigkeit

Durchlüftung:

sehr gut

Erwärmbarkeit:

leicht

Sorteneignung:

Traminer, Müller- Thurgau, Grüner Veltliner, St. Laurent


Parabraunerde aus Löß:


Wasserhaushalt:

hohe nutzbare Feldkapazität, hohe kapillare Wasserleitfähigkeit

Durchlüftung:

gut

Erwärmbarkeit:

mäßig

Sorteneignung:

Traminer, Muskat - Ottonel


Pararendzina aus Löß:


Wasserhaushalt:

mittlere nutzbare Feldkapazität, gute bis mittlere Wasserleitfähigkeit,

Durchlüftung:

gut durchlüftet

Erwärmbarkeit:

schnell

Sorteneignung:

Blauer Portugieser, Sylvaner, Müller- Thurgau, Riesling


Urgesteinverwitterungsböden:


Wasserhaushalt:

gering nutzbare Feldkapazität, hohe Wasserdurchlässigkeit

Durchlüftung:

gute Durchlüftung

Erwärmbarkeit:

sehr schnell erwärmbare Böden

Sorteneignung:

Riesling


Braunerde aus Grauwacke und Schiefer:


Wasserhaushalt:

mittlere nutzbare Feldkapazität, gute Wasserdurchlässigkeit

Durchlüftung:

gut

Erwärmbarkeit:

leicht

Sorteneignung:



Braunerde aus Basalt:


Wasserhaushalt:

geringe bis mittlere nutzbare Feldkapazität, gute Wasserdurchlässigkeit

Durchlüftung:

gut

Erwärmbarkeit:

mittel bis gut

Sorteneignung:

Traminer, Welschriesling, Weißburgunder, Sauvignon Blanc, Riesling


Braunerde aus Urgestein (Flins):


Wasserhaushalt:

geringe nutzbare Feldkapazität, hohe Wasserdurchlässigkeit

Durchlüftung:

gut

Erwärmbarkeit:

sehr gut

Sorteneignung:

Riesling, Grüner Veltliner, Zweigelt


Sandböden:


Wasserhaushalt:

geringe nutzbare Feldkapazität, hohe Wasserdurchlässigkeit

Durchlüftung:

gut

Erwärmbarkeit:

Leicht erwärmbare, hitzige Böden

Sorteneignung:

Welschriesling


Rohböden aus Tegel:


Wasserhaushalt:

sehr geringe nutzbare Feldkapazität

Durchlüftung:

Luft arm

Erwärmbarkeit:

Sehr schwer erwärmbar

Sorteneignung:

Weißburgunder, Chardonnay, Traminer, Blauer Portugieser


Was muss man bei Neupflanzungen bedenken?

1. Was für eine Lage (früh, mittel, spät) und welche Bodenart habe ich dort?
2. Mit welcher Unterlage, für die Rebsorte die ich pflanzen will, kann ich die größt möglichste Adaption erreichen?

Bodenart

Beste Lagen

Gute Lagen

Leicht
(Sand-/Schotterböden)

Grüner Veltliner, Weißburgunder, Welschriesling, Blauburgunder, Merlot, Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc  

Grüner Veltliner, Weißburgunder, Zweigelt, Portugieser

Mittel
(Lehm-/Lößböden)

Grüner Veltliner, Welschriesling, Traminer, Sauvignon Blanc, Blauburgunder, Blaufränkisch, Merlot, Cabefnet Sauvignon, Cabernet Franc

Grüner Veltliner, Weißburgunder, Ruländer, Chardonnay, Blaufränkkisch,
St. Laurent, Zweigelt

Schwer
(Tonböden)

Traminer, Zweigelt

Portugieser


Eigenschaften

Sand-/Schotterböden

Lehm-/Lößböden, Kalkarm

Lehm-/Lößböden, Kalkreich

Tonböden

Reife verfrühend


5 C, SO4, Binova

SO4, Fercal

SO4, Fercal

Reife verzögernd

5 BB, 125 AA


8 B, 5 BB, 125 AA

5 BB, 8 B

3. Wie groß ist mein Feld insgesamt; welches Erziehungssystem möchte ich verwenden; wie groß ist mein Stockabstand; wie sind meine Zeilenabstände und- längen ? Daraus ergibt sich dann die Anzahl an Reben die ich brauche. (siehe Tabelle)

Zeilenabstand / Stockabstand = Reben pro Hektar
D.h.:   Stockabstand (m) * Zeielenabstand (m) = Standraum (qm)
           10000 (qm) : Standraum (qm) = Stk. Reben pro ha
           Stk. Reben/ha * Flache (ha) = benötigte Stückzahl an Reben


1,00 m

1,10 m

1,25 m

1,50 m

1,75 m

2,00 m

2,25 m

2,50 m

2,75 m

3,00 m

1,00 m

10.000

9.090

8.000

6.666

5.714

5.000

4.444

4.000

3.636

3.333

1,10 m

9.090

8.264

7.272

6.060

5.195

4.545

4.040

3.636

3.305

3.030

1,25 - 1,30 m 

8.000

7.272

6.400

5.333

4.571

4.000

3.555

3.200

2.905

2.666

1,50 - 1,60 m

6.666

6.060

5.333

4.444

3.809

3.333

2.962

2.666

2.424

2.222

1,75 – 1,80 m

5.714

5.195

4.571

3.809

3.265

2.857

2.539

2.285

2.077

1.904

2,00 – 2,20 m

5.000

4.545

4.000

3.333

2.857

2.500

2.222

2.000

1.818

1.666

2,25 – 2,30 m

4.444

4.040

3.555

2.962

2.539

2.222

1.975

1.777

1.616

1.481

2,50 m

4.400

3.636

3.200

2.666

2.285

2.000

1.777

1.600

1.454

1.333

2,75 m

3.636

3.305

2.909

2.424

2.077

1.818

1.616

1.454

1.322

1.212

3,00 m

3.333

3.030

2.666

2.222

1.904

1.666

1.481

1.333

1.212

1.111

4. Rechtzeitiges Bestellen der Reben.5. Wie muss ich mein Feld vorbereiten?

Am besten ist es nach der Lese das Feld zu roden, alle alten Reb- und Wurzelteile gründlich zu entfernen und tiefen zu lockern. Vor der  Pflanzung sollte der Boden nochmals flach gelockert und gegebenenfalls eingeebnet werden.

Ziel der Bodenlockerung ist es eine gute Durchlüftung des Bodens und somit eine Förderung des Wurzelwachstums. Sowie eine Erhöhung der Wasserspeicherfähigkeit und die Beseitigung von Bodenverdichtungen. Zum Schluss ist eine genaue Auszeilung empfehlenswert, um eine reibungslose Pflanzung zu gewährleisten.


Jungfeld Pflege

Hier ist besonders  darauf  zu achten, dass die jungen Reben in den nächsten zwei Jahren möglichst keinen Stressfaktoren ausgesetzt sind. Das heißt:

  • In trockenen Jahren ist nach der Pflanzung zu bewässern, dies ist vor allem in den ersten Wochen wichtig.
  • Die jungen Reben sollten durch Pflanzenhüllen vor Wildbiss geschützt sein.
  • Die Pflanzenhüllen haben auch noch einen anderen Vorteil: Das durch ansteigende Temperatur entstehende Mikroklima in der Pflanzenhülle, kann für ein besseres Wachstum der jungen Rebe sorgen. Dabei ist darauf zu achten, dass die Pflanzenhülle am unteren Ende im Boden steckt, damit dieser Effekt auch eintreten kann.
  • Regelmäßige Unkrautentfernung, sowie eine frühe Entfernung zweiter oder dritter Triebe im ersten Jahr.
  • Rechtzeitiges Anbinden der Triebe an den Pflanzstab.
  • Nach Bedarf geregelter Pflanzenschutz und Bodenbearbeitung.


Die Reblaus

(Phylloxera vastatrix, Syn.: Viteus vitifolii)

Die Reblaus kam Mitte des 18. Jh. nach Europa, wo sie große Verwüstungen in der Weinlandschaft anrichtete. Seit damals gibt es den Pfropfrebenanbau.
Die Reblaus kommt in einer oberirdischen und unterirdischen Form vor. In beiden Lebenszyklen gibt es Zwischenformen, welche die einzelnen Lebensformen miteinander verbindet.

Lebensweise und Schadbilder:

Die aus dem Winterei schlüpfende Mai-Gallenlaus setzt sich an den jüngsten Blättern fest. Die angestochene Blattstelle sinkt ein und wächst um die Laus. Es entstehen so kugelförmige bis erbsengroße Gallen an der Blattunterseite, die an der Blattoberseite offen und von feinen Blatthaaren umgeben sind.
In die so gebildeten gallenartigen Ausbuchtungen werden bis zu 1200 Eier abgelegt. Nach 8 - 10 Tagen schlüpfen die Jungläuse, verlassen die Galle und wandern in Richtung Triebspitze, um Etagenweise weitere Blattgallen hervorzurufen. Die Blatt - Reblaus vermehrt sich im Verlaufe des Sommers außerordentlich stark, so dass sich bei günstigen Witterungsverhältnissen 4 - 5 Generationen bilden können.
Im Herbst entwickeln sich zunehmend junge Wurzel- Rebläuse, die zum Boden abwandern, sich an den Wurzeln festsetzen und dort ihren eigenen Generationskreislauf beginnen.
Die Wurzelreblaus verursacht durch ihr saugen an den Wurzeln Anschwellungen, die an jungen Wurzeln dicker sind und als Nodositäten bezeichnet werden. An verholzten Wurzeln sind sie flacher und werden Tuberositäten genannt.

Bekämpfung:

  • Pfropfreben, da die Unterlage nicht so anfällig gegen die unterirdische Reblaus und das Edelreis nicht so anfällig gegen die oberirdische Form der Reblaus ist.
  • Wenn man gehäuft auftretende Blattgallenherde im Weingarten feststellt, diese Blätter einsammeln und verbrennen.
  • Werden Reblausherde im Boden festgestellt, so muss man dieses melden. Meistens muss dann der Weingarten gerodet werden. Dabei ist es wichtig alle Holz- und Wurzelteile einzusammeln und zu verbrennen.


Entwicklungskreislauf der Reblaus:

1 Winterei

2 Mai- Gallenlaus

3 erwachsene Mai- Gallenlaus mit Eiablage

4 / 6 Jungläuse auf dem Blatt (5) oder an der Wurzel wandernd (9)

7 überwinternde Junglaus im Boden

8 Winterwurzelreblaus mit Eiablage

9 berüsselte Laus aus Nr. 8

10 Wurzellaus mit Eiablage

11 berüsselte Sommerwurzelreblaus

12 Sommerwurzelreblaus mit Eiablage

13 Übergangsstadium zur geflügelten Laus

14 geflügelte Reblaus

15 / 16 Eier der geflügelten Reblaus

17 / 18 Männchen und Weibchen

19 / 20 Begattung, danach Wintereiablage